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Dateigröße JPG, RAW, HEIF, wovon abhängig?

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Newbie78
Mitglied

Dateigröße JPG, RAW, HEIF, wovon abhängig?

Hallo Zusammen,

 

mich interessiert im Grunde genommen eine eher theoretische Frage.

 

Wovon ist es abhängig wie groß eine Datei, egal ob nun HEIF, JPG! Oder RAW wird?

Beispiel:

Meine JPG Dateien, in X-Fine haben eine durchschnittliche Dateigröße von 20MB. Vergleichsweise Aufnahmen mit HEIF ca. 10MB.

Ich habe aber auch Bilder von Fotografen gesehen, die mit derselben Kamera JPG Bilder gemacht haben, deren Dateigröße 32MB umfasste.

Wie sind solche Unterschiede zu erklären?

Ich vermute das professionelle Fotografen eher den kompletten Dynamikbereich des Prozessors nutzen können und daher die Bildinformationen und somit die Dateigröße eher größer sind, als beim Hobbyisten. 
Ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, würde ich gerne erfahren.

Vielleicht können mir die Profis hier mal auf meine Frage antworten.

Vielen Dank vorab.

Grüsse und einen schönen Abend.

5 ANTWORTEN 5
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darkframe
Expert

Hi @Newbie78,

 

sorry für die späte Antwort.

 


@Newbie78  schrieb:

Wovon ist es abhängig wie groß eine Datei, egal ob nun HEIF, JPG! Oder RAW wird?

Vorab: Zum HEIF-Format kann ich mangels Erfahrung nichts beitragen.

 

Ansonsten hängt die Dateigröße im Wesentlichen von der Kompression im jeweiligen Format ab sowie vom Bildinhalt.

 

RAW-Bilder erzeugen in der Regel die größten Dateien, weil darin alle Informationen, die der Bildsensor einer Kamera liefert, enthalten sind. Trotzdem kann man auch RAW-Dateien (verlustfrei) komprimieren und auf diese Weise die Dateigröße in gewissem Umfang reduzieren. Beim Dekomprimieren in der Bearbeitungssoftware stehen dann trotzdem alle Sensor-Daten zur Verfügung.

 

Einfaches Beispiel: Anstatt einen einzelnen Wert, der 10 Mal nacheinander eine Null enthält (also 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0) könnte man "komprimiert" 10 0 speichern. Das Programm, das mit so einer Datei umgeht, muss dann nur wissen, dass 10 0 eben 10 aufeinanderfolgende Nullen bedeutet. Das wäre dann eine verlustfreie Komprimierung, bei der nach dem Dekomprimieren der Originalzustand wiederhergestellt wird.

 

Beim Speichern eines Bildes (beispielsweise eines RAW-Fotos) als JPG wird eine verlustbehaftete Komprimierung angewendet. Eine beispielhafte Erklärung wie eben ist hier nicht auf die Schnelle möglich (siehe auch die Erläuterungen zur Komprimierung bei JPG hier). Bei JPG kann man (zumindest in der Bearbeitungssoftware) in der Regel außerdem zwischen verschiedenen Kompressions- bzw. Qualitätsstufen wählen. Je stärker ein Bild komprimiert wird, desto kleiner wird die Datei. Allerdings gilt, dass bei stärkerer Komprimierung gleichzeitig die Qualität sinkt. Das wird dann durch die sogenannten Kompressionsartefakte sichtbar (meistens sichtbare quadratische Blöcke/Flächen).

 

Hinsichtlich der Komprimierung ist außerdem der Bildinhalt wichtig. Ein Foto eines gleichmäßig blauen Himmels lässt sich einfach auf eine kleine Dateigröße bringen, also stark komprimieren, ohne das allzu große sichtbare Verluste entstehen. Bei einem Bild eines Baumes mit vielen kleinen Ästen sieht das logischerweise ganz anders aus.

 

Mit dem genutzten Dynamik-Bereich hat das wenig zu tun. Bei JPG gibt es allerdings Einschränkungen hinsichtlich der Tonwerte, nicht aber bei der Dynamik (siehe u.a. hier).

 

Hoffe, das hilft Dir weiter.

 

Grüße

darkframe 

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen... (© by Kurt Marti)
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Newbie78
Mitglied

Hi Darkframe,

 

danke für Deine Rückmeldung und Informationen. Das Thema Kompression der jeweiligen Formate ist mir grundsätzlich bekannt und auch verstanden.

Ich fragte mich nur, warum gewisse Bilder einen größeren Dateiumfang haben, obwohl das gleiche Format, z.B. jpeg genutzt wird.

Deiner Antwort entnehme ich, dass es vermutlich so ist, dass ein blauer Himmel weniger Informationen liefert und Details im Bild gespeichert werden, werden müssen, als wenn ich z.B. eine Landschaftsaufnahme mit vielen Details aufnehme.

Somit wäre die Art und Weise des gewählten Motives mitentscheidend über die Größe und damit Informationsgehalt einer Datei?

Kann man das so sagen?

Grüsse

 

profile.country.DE.title
IamNic
Expert

Hallo @Newbie78,

 

genau.

 

ich erkläre Kompression immer mit einem Notizzettel, auf dem du mit Worten den Bildinhalt erklären musst.

 

Ist das Bild einfach nur blauer Himmel, schreibst du "blau".

 

Bei einer Landschaftsaufnahme musst du aber jeden Baum und dessen Position beschreiben, dass braucht mehr Worte.

 

- Nic

profile.country.DE.title
Newbie78
Mitglied

Eine lustige Analogie. 
Es dürfte ein wenig komplexer sein. Denn auch ein blauer Himmel ist erfahrungsgemäß nicht einfach nur blau, nur weil ein Wort auf dem Notizzettel steht.

Es dürfte auch zu erwarten sein, dass der einfache blaue Himmel nicht im einstelligen MB Bereich von der Kamera gespeichert wird, da sind dann doch einige Informationen mehr vorhanden.

Dennoch, nette Idee.

profile.country.DE.title
IamNic
Expert

Hallo @Newbie78,

 

ich war der Annahme, dass klar ist, dass mein Beispiel stark vereinfacht ist.

 

- Nic