Der 38-jährige Fotograf Torsten Mühlbacher hat sich mit Reise- und Landschaftsfotografie aus seiner Heimat Tirol sowie aus Nordeuropa einen Namen gemacht - einige seiner Bilder sah man schon in diversen Foto- und Reisemagazinen, des weiteren erreichte er auch schon gute Platzierungen bei diversen Fotowettbewerben (zum Beispiel dem Sony World Photography Award: Shortlist-LowLight 2013, 3.Platz Austria National Award 2014, 1.Platz Austria National Award 2015; Finalist European Professional Photographer of the Year 2015 - Landscape).
Schon seit seiner Jugendzeit ist die Kamera oft an seiner Seite. Vorwiegend fotografierte er bisher mit Canon, seit ein paar Wochen findet aber meistens eine neue Kamera den Weg in seine Fototasche: die Sony α7RII. Für uns hat er einen kurzen Überblick über die Kamera aus seiner Sicht gegeben.
Anregung für den Wechsel waren vor allem die herausragenden Bildsensoren der Kamera. “Vor allem für Landschaftsfotografen spielt die α7RII beim Dynamikumfang ihre Stärken aus - und das bis zu einem sehr hohen ISO-Wert“, erklärt Mühlbacher. „Bei der Entwicklung des RAW Bildes, sei es Lightroom, Photoshop oder anderen Programmen, sieht man dies vor allem bei der Bearbeitung von Licht- und Schattenbereichen.“
Kompakt und vielseitig
Natürlich müssen auch die Objektive „mitspielen“, um die 42 Megapixel der α7RII perfekt darzustellen. Mit Hilfe eines Metabones adaptiert Mühlbacher Objektive aus seinem Canon-Bestand an die Sony-Kamera. Dieser Adapter überträgt so gut wie alle Daten, auch der Autofokus funktioniert einwandfrei. „Dies ist für mögliche „Umsteiger“ eine große Hilfe, man muss nicht gleich alle Objektive neu kaufen.“
„Die kompakten Maße der α7RII sind für Reisen und Wanderungen von Vorteil“, fährt er fort. „Natürlich geht diese Kompaktheit mit dem Anschluss der Fremd-Objektive ein wenig verloren, daher wären Sony Linsen, wie zum Beispiel das 28mm f/2, mit ca. 200g ein Leichtgewicht, eine gute Wahl für eine kompakte Reise/Wanderkamera.“
Als Landschaftsfotograf verwendet der Tiroler meistens ein Stativ, um Erschütterungen zu vermeiden. Allerdings hält er das nicht für ein Muss. „Der eingebaute Bild-Stabilisator der α7RII liefert hier nun eine exzellente Arbeit. Auch ohne Stativ gelingen bei schlechtem Licht und längerer Belichtungszeit noch scharfe Bilder - je nach Brennweite und wie ruhig man selbst die Cam halten kann. Erste Tests zufolge erreicht man an die 3,0 - 3,5 Blendenstufen.“
„Rückenschonend“ durch Klapp-Display
„Falls die Belichtungszeit doch mal zu lang wird, kann man bedenkenlos die ISO erhöhen. Bis ISO 6.400 liefert die α7RII einwandfreie Ergebnisse.“ Als DSLR-Nutzer war er zwar ein analoges Sucherbild gewohnt, aber „mittlerweile sind diese OLED-Sucher so gut, dass man fast keinen Unterschied mehr merkt. Vor allem sieht man ja, wie das Bild am Ende auf die Speicherkarte geschrieben wird – ist es zu hell, zu dunkel, etc.“
Früher habe er es ein wenig belächelt, heute sei er froh darüber, sagt Mühlbacher über das Klapp-Display. Bei der Canon habe er sich des Öfteren bei tieferem Blickwinkel auf den Boden legen und die unmöglichsten Positionen einnehmen müssen. „Dank des Klapp-Mechanismus der α7RII ist dies nun "rückenschonend" möglich. Display aufklappen und schon sieht man, ohne sich zu verrenken, den Monitor.“
Umfangreiche Ausstattung
Beim Kamerawechsel ging es ihm vor allem darum, ein kompaktes und leistungsfähiges System mit auf Reisen und Wanderungen zu nehmen. „Man kann natürlich sehr viel über diese Cam sagen, so umfangreich ist die Ausstattung der α7RII. Sei es die 42 Megapixel-Auflösung, der 5-Achsen-Stabilisator, der exakte und blitzschnelle 399 Phasenautofokus, die 4K Videofunktion, die Möglichkeit, viele Linsen von Fremdherstellern per Adapter zu verwenden, WIFI-Fähigkeit, und so weiter. Durch ein neues Firmware-Upgrade ist es nun auch möglich, unkomprimiertes RAW zu erstellen. Dies lässt uns noch mehr Möglichkeiten bei der Bearbeitung am PC zu – man benötigt jedoch einen leistungsfähigen PC, die Dateigröße bewegt sich bei ca. 83MB pro Bild. Die hohe Auflösung von 42 Megapixeln hat laut Mühlbacher zudem noch einen Vorteil: „Ab und zu möchte man ein Bild zuschneiden, da vielleicht der Ausschnitt nicht passt oder man einfach nur das Format ändern will. Hier bleiben nach dem Beschnitt (Croppen) noch genügend Bilddaten - sprich Megapixel – übrig, um zum Beispiel großformatige Ausdrucke zu erstellen.“
Aktuell ist sein "Lieblings-Setup" die Sony Α7RII + Zeiss Batis 25mm f/2. Zusammen wiegt diese Kombination so viel wie ein 5D Mark III Body und passt spielend in einen Rucksack oder eine Umhängetasche.
„Einen "kleinen" Nachteil hat die Kompaktheit dann aber doch“, schließt Mühlbacher. „Die Akkus sind nicht so groß wie zum Beispiel bei einer DSLR. Sony weiß das natürlich und liefert gleich 2 Akkus mit. Aber die "alles-funktionierende-eierlegende-Wollmilchsau" hat bis jetzt noch kein Hersteller erfunden.“
Sein Fazit: „Alles in allem ist die α7RII nun ein fixer Bestandteil in seinem Fotorucksack - er freue mich auf weitere "Fotoabenteuer" in den Tiroler Bergen oder im hohen Norden von Europa.“