„Steampunk (von engl. steam „Dampf“ und am. punk „mies“, „wertlos“, verselbständigt „Punk“) ist ein Phänomen, das als literarische Strömung erstmals in den 1980ern auftrat und sich zu einem Kunstgenre, einer kulturellen Bewegung, einem Stil und einer Subkultur entwickelt hat. Dabei werden einerseits moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft, wodurch ein deutlicher Retro-Look der Technik entsteht. Andererseits wird das viktorianische Zeitalter bezüglich der Mode und Kultur idealisiert wiedergegeben. Steampunk fällt damit in den Bereich des sogenannten Retro-Futurismus, also einer Sicht auf die Zukunft, wie sie in früheren Zeiten entstanden sein könnte.“
So beschreibt Wikipedia den interessanten Stil, den Martin Dörsch im Zusammenhang mit einem Makeup Artist Ausbildungslehrgang am Wifi Linz von Isabella Krenn fotografiert hat. „Wir haben hier eine Art Kooperation bei der sie ihren Teilnehmern verschiedene Makeup-Szenarien bietet und ich neben den Fotos auch etwas zu Fotografie und Bildbearbeitung erkläre. Das spannende ist dabei ist für die Teilnehmer zu sehen, wie ihre Makeups am stehenden Bild rüberkommen und auf was sie im Bezug auf Genauigkeit, Problemstellen und Farbwiedergabe achten müssen“, erklärt Dörsch.
„Steampunk wurde deshalb als Thema und Stil gewählt, weil es in Bezug auf Makeup eine große Bandbreite an kreativen Möglichkeiten bietet. Für die Teilnehmer war dies das letzte freie Projekt vor der Prüfung. Ich habe sie schon öfters fotografisch begleitet und muss sagen, dass die Entwicklung wirklich durchwegs positiv war. Die Mode ist übrigens von steamdreams zur Verfügung gestellt worden. Interessant war hier, dass die einzelnen Outfits zuvor schon mittels Moodboards an die Teilnehmer geschickt worden sind und diese entsprechend die Makeups gemacht haben.“
Ein Fotoshooting im Botanischen Garten bietet natürlich seine ganz eigenen Abenteuer. „Für mich als Fotograf war es eine Herausforderung, in der Location einen brauchbaren Hintergrund zu finden. Denn in den Glashäusern waren verschiedenste Pflanzen mit Beschriftungs-Kärtchen. Diese sollten auf den Bildern wenn möglich nicht zu sehen sein. Des Weiteren war es im Dschungel sehr schwül, was für Material und Mensch durchaus anstrengend war.“
Den extremen Bedingungen erwies sich die α7II durch und durch gewachsen. „Als Objektive waren das 85mm F1.4 ZA und das 55mm 1.8 ZE im Einsatz. Generell arbeite ich ausschließlich mit Festbrennweiten. Der Grund dafür ist weniger die Qualität und Schärfe als viel eher der einheitliche Look in Bezug auf Ausschnitt und Kompression der Tiefe. Zusätzlich zu Kamera und Objektiv war noch ein Aufsteckblitz inklusive Reflektorschirm entfesselt im Einsatz. Dadurch kann der Blick des Betrachters optimal gelenkt und unwichtige Hintergrund- und Vordergrundelemente abgedunkelt werden.“
Allerdings geht es Dörsch bei seinen Aufnahmen nicht nur um hervorragende Ausrüstung. „Ein wichtiger Ansatz von meiner Arbeit ist, dass die Technik nicht alles entscheidend ist sondern ein Mittel zum Zweck - ein Werkzeug. Darum versuche ich meist, mit möglichst wenig davon auszukommen. Durch die verhältnismäßig kleinen α7 Kameras ist dann die Verbindung zwischen Fotograf und Model einfacher möglich; man versteckt sich nicht hinter der Kamera.“